Bruch

Bis grade eben war ich mir sicher, dass ich niemals den Fehler begehen würde, mein Herz an Dinge zu hängen. Unbelebte Objekte neigen aber dazu sich mit Erinnerungen zu füllen und die sind niemals nur Dinge, sondern sehr reale Bestandteile des eigenen Selbst.

Das wird mir jetzt schmerzlich bewusst, wo der erste Frust über mein Missgeschick abflaut und die Wut und ein überraschend großes Maß an Traurigkeit seinen Platz einnimmt. Es ist immer noch nur ein Fahrrad, aber ich habe wirklich ein paar wundervolle Erinnerungen damit verknüpft. Überraschend war auch, dass diese Gefühle erst aufgekommen sind als ich nach passenden Ersatzteilen und nach Ersatz suchte. Und es ist ein Bruch in der Kontinuität, die aufrecht zu erhalten ich so lange geschafft habe.

Woher kommen nur diese ganzen Gefühle? Es fühlt sich an, als hätte ich einen Freund verloren, als wäre es kein Öl, das an meinen Händen klebt, sondern Blut. Dabei habe ich doch schon 3 Mal Hände gewaschen.

Update:

Wie es aussieht, lässt sich der Schaden doch auf das hintere Schaltwerk und einen neuen Umwerfer reduzieren. Hoffe mein Händler sieht das genauso und besorgt passenden Ersatz!

Vollmond 30. März 2010 03:25:31



The 99% Full Moon, ursprünglich hochgeladen von Arkku

Und ich wundere mich schon dauernd, warum ich im Bett liege, ohne auch nur einen Gedanken an Schlaf verschwenden zu müssen.

Gans, schön, nass.

Heute war ich eigentlich mehr auf der Suche nach etwas Inspiration. Es wurde dann aber nur eine Tasse Kaffee und ein Stück Himbeer-Käsekuchen.
Anschließend fuhr ich dann spontan in Richtung Wörder See, in der Hoffnung ein paar Fotomotive zu finden.

Die Gänse waren nicht die einzigen tierischen Bewohner, aber leider entkam mir das Eichhorn aufgrund seiner Bodendreck ähnlichen Fellfarbe. In der Hoffnung passenden Ersatz zu finden fuhr ich immer weiter den Radweg hinauf, bis zu dem Punkt an dem ich die Orientierung verlor und an dem es zu Regnen begann. Letztlich fand ich natürlich wieder nach Hause, aber war völlig durchnässt. Meine erste Regenfahrt in diesem Jahr, die nicht als Arbeitsweg zählt 😀

Drachenjagd

Mal sehen ob ich das noch mal zusammen bekomme: Heute Nacht hab ich wohl etwas an dem Infekt gebrütet, der sich grad so nett in meinem Imunsystem breit macht. Jedenfalls durfte ich neben Wasser auch noch Blut schwitzen, denn geträumt hab ich auch sehr plastisch. Ich war in einer mittelalterlichen Umgebung unterwegs, die fast nur aus Burg bestand. Es gab kaum einen Flecken in dieser Welt, die unbebaut erschien. Wenn man aus Fenstern blickte konnte es sogar sein, dass man nur in den nächsten Raum sah.
Irgendwie hatte es diese Welt geschafft, mir einen Drachen anzudichten. Dieser Drache schien mich persönlich zu kennen, jedenfalls war er sehr darauf fixiert mich zu finden. Vielleicht lag es auch nur an meiner gute Verstecktechnik, die das Professionelle in der Bestie reizte. Drachen werden schließlich sehr alt und meiner konnte durchaus den ein oder anderen Professorentitel im Menschenverspeisen vorweisen. Ich mein,… wir essen Carpaccio. Weil es einen gewissen Reiz ausübt, weniger weil es schmeckt.
Ich schweife ab… Der Drache hatte es wie bereits erwähnt auf mich abgesehen und meine einzige Option in diesem Traum war es, dem ganze Haps und Schluck durch Verstecken zu entkommen. Das war sogar relativ einfach, gab es dort nämlich Räume, die quasi nur aus Verstecken bestanden. Leider leider war dem Drachen auch ein ewiges Feuer gegeben und so mussten jene Verstecke, die nicht

  1. feuerfest,
  2. 10 Meter unter Wasser oder
  3. magisch geschützt waren

ausfallen. Manchmal hat man Pech, v.a. wenn irgendwann gegen halb 7 der Wecker versucht einen aus dem Bett zu bringen. Aber wenn ich es auch nicht schaffen konnte, das Tier von der Sinnlosigkeit seiner Jagd zu überzeugen, so wurde ich immerhin nicht gefressen! Ich denke damit hab ich durchaus einen Sieg verbucht. Falls nicht, möge jener Drache, der sich da in meinem Kopf breit gemacht hat bitte eine E-Mail mit Beschwerdehintergrund an den Betreiber dieses Blogs schicken!

Spielzeug

Liebe Kinobetreiber in Bayern, Deutschland und dem Rest der Welt!

Sehr gerne besuche ich eure Etablisments. Ich mag Filme in der Art, wie sie nur in großen Sälen mit großen Leinwänden und entsprechender Akustik präsentiert werden. Das mag ich noch lieber als DVD und die wiederum lieber als TV, was ich gar nicht mag. So habe ich mich natürlich irre gefreut, als ich Ende letzten Jahres schon die ersten Trailer von Alice in Wonderland über die Leinwand flimmern sah. Schick sah das aus, ideenreich. Wie man es von Burton und seinem Lieblingsschauspieler Johnny Depp gewohnt ist.

Was mir am Kinoerlebnis noch mehr gefällt ist, dass ich da mit Freunden hingehen kann. Leute die meinen Geschmack und meinen Sinn fürs Ambiente teilen. Als technikaffiner Mensch bin ich auch gerne für Neues offen. Ich habe den Wechsel von Stereo auf Surround gemocht. Ich mochte 16:10. Ich fand digital remastered super, weil ich dann auch Star Wars endlich in Neu sehen konnte, nachdem meine Hometapes nach dem 40. Durchlauf im Videorekorder verendeten und es so endlich auch für meine Generation die Möglichkeit gab diese Filme neu auf der großen Leinwand zu sehen.

Soweit so gut. Mein erster 3D Film war irgendwas mit Angeline Jolie. Beowulf hieß das. Fand es damals schon ein witziges Gimmick, wenn ich mir stellenweise auch ein optisches Fliegengitter wünschte, um die lästigen Effekte aus meinem Gesicht zu halten. Das nächste Mal ging ich dann erst in Avatar wieder in eine Vorstellung mit drei Dimmensionen. Zuvor war ich ganz froh in regulär gesehen zu haben, in der Vorpremiere, während in ganz Deutschland Kinos ihre 3D Vorstellungen ausfallen lassen mussten, weil die nötigen Schlüssel für die digital verpackten Filme fehlten. Glaubt mir, wäre ich damals in einem solchen Saal gesessen, ich hätte euch 2010 komplett boykottiert!

Wenn ich jetzt aber sehe, dass in meiner Stadt, die wirklich reichlich mit Kinos versorgt ist, keine einzige Vorstellung von Alice in Wonderland läuft, bei der ich nicht nach 2 Stunden mit tränenden Augen und überreiztem Neocortex rumsitzen muss… ja, dann krieg ich schon etwas geschwollene Nüstern! Ehrlich! Tolles Spielzeug. Jeder hats gesehen. Alle haben „Aaah!“ gesagt und honorierend genickt. Und nu packt das bitte wieder dahin wo es hin gehört, es geht langsam wirklich auf die Nerven!

So schön die Effekte sein KÖNNTEN, drängt sich mir nämlich der Gedanke auf, dass der einzige Grund für dieses Effektgehasche der ist, dass man dafür mehr Geld verlangen kann ohne tatsächlich Mehrwert zu generieren. Es ist doch wie mit jedem neuen Spielzeug. Erst isses total toll, dann wirds gehyped bis es aus Nase und Ohren quillt und letztlich staubts dann irgendwo in der Ecke ein. Lernt lieber ordentlich damit umzugehen. Eingesetzt wie ein edles Gewürz kann 3D tatsächlich mehr sein, als reine Effekthascherei und das Naschen aus fremden Geldbeuteln.

Hugh, ich habe gesprochen.

Ausgetreten

Zumindest logistisch ist es schon mit dem Gang nach Canossa zu vergleichen, wenn man versucht seine Religion abzulegen. Schließlich reicht es nicht, alles ordentlich auf einem Kleiderbügel zu hängen und diesen in den Schrank zu tun. Es müssen mindestens 2 Kleiderbügel her. Und ein Krawattenhalter. Ich verstehe durchaus, dass eine Stadt wie Nürnberg nicht ihre gesamte Verwaltung in ein Gebäude sperrt. Das hätte zu viele Ähnlichkeiten mit dem „Haus das Verrückte macht“. Und man braucht auch keinen Passierschein A38.

Genau genommen reichen 31 Euro und etwas Zeit, Geh- und Sitzfleisch.  Mit einer Unterschrift, einer kurzen Fragestunde und dem Weg zur Kasse ist der Akt vollzogen. Steuerlich geltend macht man ihn dann ein paar Häuser weiter.
Ich hatte ja angenommen, dass es sich irgendwie anfühlt. Nach irgendwas. So wie ich nun hier sitze und in mich horche fühlt es sich aber an, wie immer. Das kann zwei Dinge bedeuten, theoretisch auch mehr, aber ich habe kein Lust tiefer zu graben.

Grund 1: Es gab nie etwas, dass mich in dieser Konfession hielt.

Grund 2: Dieses etwas von dem ich dachte es hätte mit der Konfession zu tun ist viel größer und umfassender.

Vielleicht werde ich es irgendwann genauer wissen. Für dahin gilt: Gott sei Dank ist das vorbei. (in rein säkularer Bedeutung)