Das Tor – Alarm

Ein tieffrequentes Summen ließ mich aus meinem traumlosen Schlaf fallen, irgendetwas ausserhalb meines Zelts verursachte Resonanzen, die Teile der Ausrüstung abriss und das gesamte Lager durcheinander warf. Zwei Zelte waren durch die Erschütterungen und die enorme Energie der Schwingung in sich zusammengefallen, aus einem der beiden Stoffhaufen befreiten sich Mitglieder, die wie ich eine Schlafpause eingelegt hatten. Draussen vor dem Zelt strahlte die Umgebung immer noch in der gleichen Helligkeit. Wir waren vor mehr als 24 Stunden in diese Konstruktion gekommen und noch immer war unersichtlich, ob die Erbauer etwas wie einen Tag-Nacht-Rythmus in ihre Umweltkontrolle eingebaut hatten. Ich musste die Leute beruhigen, ehe ein Panik ausbrach!

Das Tor – Nacht

Ich habe das Team in 2 Schichten arbeiten lassen. Nachdem die zwei Fahrzeuge, die als Transport- und Verteidigungseinheiten dienen sollten einsatzbereit waren, ließ ich Gruppe 1 ein paar Stunden schlafen und beschäftigte Gruppe 2 damit, alle Sensoren zu installieren und zu prüfen, die wir hier lassen wollten, um den Eingang und den Weg hinter uns zu überwachen. Hier hatte sich zwar in den letzten 14 Stunden kein Zeichen von Leben gezeigt, aber ich war nicht zum Anführer dieses Unternehmens ernannt worden, um meine Leute durch eine Unvorsichtigkeit zu verlieren. Während an der Wand einige Techniker selbstklebende Messeinheiten befestigten und eine kleine Gruppe sich beratschlagte, wo die beste Position für das Kamerasystem war, schliefen 10 von ihnen in einer kleinen Zeltsiedlung etwa 20 Meter entfernt. Es war schwer sich von dem 24 Stunden Rythmus der Erde zu verabschieden, aber hier schien es nie dunkel zu werden. Auch die Temperatur schwankte höchstens um ein Zehntel Kelvin, was bei einer Anlage dieser Größe wirklich überraschend war. Aber deswegen waren wir ja hier her gekommen, um uns überraschen zu lassen!

Das Tor – Tag 1

Eine Orientierung war in dieser Umwelt kaum möglich. Darum markierten wir zuerst die Stelle, an der unserer Eintrittspunkt verschwunden war.
Keiner konnte sicher sagen, dass sich diese Zeichen noch dort befinden würden, wenn wir wiederkehrten, doch es blieb uns nichts anderes
übrig, als dies anzunehmen und unsere Forschungen zu beginnen. Als erstes Etappenziel galt es, eine mobile Einsatzbasis zu errichten, damit
wir uns in dieser unbekannten Welt gegen jede Bedrohung verteidigen konnten. Auch wenn der Kontrast zwischen der menschlichen und der
xenomorphen Technik einigen Teammitgliedern Schauer über den Rücken laufen ließ, war es doch beruhigend, neben all den großen und fremd-
artigen Konstrukten ein Bedienfeld zu sehen, das für humanoide Lebewesen entwickelt war. Die dimensionslosigkeit dieses Korridors, der sich
von meiner Position in beide Richtungen bis in die Unendlichkeit verlief täuschte nur vor, dass alle Tore die gleiche Größe hatten und der Gang war
auch nicht immer gleich breit. Die ersten Messungen mit dem Laserabtaster und dem mobilen Radar ergaben ein Ausdehnung die in der Länge bis
2 km in beide Richtugen messbar war und eine Breite, die von 10 Metern bis 60 Meter alle Zwischenwerte einnahm. Ob die Abmessungen des Kon-
strukts in dem wir uns befanden damit angegrenzt waren blieb fragwürdig. Die Statiker in meiner Gruppe deuteten die Vermutung an, dass es sich
um ein kreisförmiges Bauwerk handeln könnte, oder zumindest, dass die Möglichkeit bestand, dass sich hinter dem Horizont eine Kurve oder eine
Kuppe in der Konstruktion befand. Unser Ziel würde es sein, eben dies festzustellen.

Das Tor – Eintritt

Da die Umfrage irgendwie in Vergessenheit gekommen scheint werde ich euch jetzt einfach vor vollendete Tatsachen setzen. Hier ist mal Teil 1 meiner Fortsetzungsgeschichte. Wie gesagt, ich entwickle das hier in real time und möchte euch bitten über Fehler nicht nur hinwegzusehen, sonder sie mir mitzuteilen, damit ich die nötigen Korrekturen schnell ausführen kann! 🙂

Grüße und viel Spaß beim Lesen,

Bernhard

Tor, Part 1

Leise zischten die Türverschlüsse, als sich das Vakuum zwischen den Dichtungen des Schotts mit Luft füllte. Trotz des Alters dieses Tors
öffneten sich die beiden Hälften ohne sichtbare Verzögerung. Schon allein dies war mehr als nur überraschend. Hinter ihm packte das
Team, das sich um ihn gesammelt hatte ihre paar Taschen und Instrumentenkoffer und folgten ihm. Alles innerhalb dieses Raum lag in
absoluter Dunkelheit – bis er seinen ersten Schritt auf den isolierten Boden setzte! Genau in diesem Augenblick begannen die Panelle,
Wände, Decke und sogar der Boden in einem sanften Licht zu strahlen, fast so, als hätte man eine Kerze hinter einer Papierwand ent-
zündet, nur waren es in diesem Fall verdammt viele Kerzen, denn der Korridor in dem sie sich, dank der einsetzenden Beleuchtung
wiederfanden hatte eine Ausdehnung, die jenseits der menschlichen Sehkraft lag.

Kaum war der letzte der Gruppe durch das Schott gegangen, schloss es sich auch wieder hinter ihnen – und verschwand! Das Einzige, was
einen von ihnen in diesem Moment davon abhielt in Panik zu geraten, war, dass sie mit etwas ähnlichem gerechnet hatten. Schon die Be-
sonderheit des Tores, von der Seite, die sie betreten hatten. ließ auf eine ungewisse Reise schließen und entsprechend hatten sie sich vor-
bereitet, eine längere Zeit hier zu verbringen, womöglich auch den Rest ihres Lebens.

Nach der Schlacht

Im Blick auf das Morgengrauen zwischen den Bergen erkenne ich

das Ende. Wie viele Schlachten haben wir geschlagen, meine Freunde,

wie viele geliebte Menschen haben wir dabei sterben sehen?

Heute nun ist aller Kämpfe Ende und der Tag des Friedens ist nur noch

einen Sonnenaufgang weit entfernt.

Dort hinten in den Nebeln der Geschichte decken unsere Träume und

die Geister derer, die bei uns waren alles Geschehen, wie einen Vorhang.

Auf das uns die Vergangenheit nicht daran hindert, die Zukunft zu erkennen.

Begrüßt mit mir die Sonne und mit ihr eine neue Zeit, in der wir Frieden halten.

Von heute an lasst alle Waffen ruhn, sprecht nicht im Zorn und nehmt euch

an der Hand. Der König selbst ist es, der dies von euch verlangt.