Gipfelgedanken

Wenn ich hier oben – über Wolken steh,
dem Gipfelkreuz so nah
und nur mein Atem mir Begleiter ist,
kommt es mir vor – als ob ich ihn versteh,
den Mensch der ich heut bin – und der ich war.

Nichts stellt sich meinen Augen in den Weg,
kein Horizont, kein Schicksal und kein Mensch.

Nur Wolken treiben um mich rum,
als wäre ich der Schäfer den sie lang schon missen.

Aber genau der Weitblick,
der dort oben meinen Geist beherrscht ist’s,
der mich talwärts treibt,
weil er das Auge für das Kleine trübt.

Jedes Mal,
wenn ich dort Ausschau nach der Liebsten hielt,
sah ich nur Schemenmenschen, wolkengleich.

So geht’s dem Auge, wie dem Menschenherz,
streift’s in die Ferne ist es blind für Kleines.
Liebe aber findet keiner nicht durch den Blick
ins Fernglas. Das Gefühl das man durch ihre
Optik findet, im eigenen Ich – man nennt es Neid.

Bert Brecht; Über die Verführung der Engel

Engel verführt man gar nicht oder schnell.
Verzieh ihn einfach in den Hauseingang
Steck ihm die Zunge in den Mund und lang
Ihm untern Rock, bis er sich naß macht, stell
Ihn das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock
Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen
Dann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommen
Sonst hat er dir am Ende einen Schock.

Ermahn ihn, daß er gut den Hintern schwenkt
Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen
Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen
Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt –
Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht
Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.

So ist das, wenn man in alten Blogs rumsurft… Habe beschlossen Aalen in Aalen hier her zu übertragen, stückchenweise. 🙂