Ein Gedicht von Uta Samiri Reichenberger
Du glaubst, du bist in Sicherheit,
wenn du nur stets und still
den Pfaden folgst, die alle geh´n,
zwar manchmal ohne Freude
und oft auch ohne Sinn und Ziel,
doch wenigstens bist du dabei
und fällst nicht auf, wenn man euch prüft.
Du hast das Richtige getan,
stets der Verantwortung bewußt,
die du zu haben glaubst.
Doch wer führt letztlich alle an,
die stets und still die ausgetret´nen Wege geh´n?
Wo ist der Lohn für den Verzicht an Freiheit,
den du ein Leben lang geübt?
Wer sagt dir denn, daß du dann richtig hast getan,
wenn du dich anpaßt und nur schweigst,
obwohl dein kritischer Verstand und auch dein Bauch nicht will,
was du doch tust?
Erinn´re dich, du bist ein MENSCH,
du hast die Wahl in jedem Augenblick und kannst
vergleichen deine Tat mit dem,
was Tiere tun.
Du bist ein Schaf?
Stets willig und ein Herdentier?
Dann sei dir klar, daß man von dir
nur Wolle, Haut und Fleisch,
nicht aber deine Meinung will.
Du willst kein Schaf sein?
Dann blick´ dich um und sieh, wo du voll Angst
dem Trend der Herde folgst
anstatt dich zu verweigern.
Anstatt zu brüllen, wenn du wütend,
anstatt zu geh`n, wenn du verstrickt
um erst mal wieder dich zu fühl´n,
bevor du weiter streitest.
Natürlich kannst du nicht
in deiner Arbeit plötzlich nur noch schrei´n!
Auch gehen kannst du nicht, du brauchst das Geld.
Doch sei dir klar,
zuhause bist du frei und kannst beginnen,
der Wahrheit Raum zu geben,
wo vorher du dich beugtest und verstummt.
Dann wirst du fühlen diese Sonne,
die in dir scheint und dir erhellt,
daß du kein Schaf bist, das nur wartet,
bis and´re es verwerten.
Pan durch Samiri am 17