Geträumt

Der Traumprinz hat seine Traumprinzessin bei der Hand genommen und ist mir ihr ins Nirgendwo verschwunden.
Zurück geblieben sind all die armen Untertanen, die gern an einer Traumhochzeit teilgenommen haben.
Doch das Traumpaar tanzt seit Anbeginn der Nacht nur in den Köpfen anderer Menschen, nie im eigenen.
Sehnsüchte werden geschürt, nach perfekten Leben, perfekten Partnern, Traumberufen, Wundern aller Art,
doch erfüllen sollen das alles jene, die sich die Suppe haben einbrocken lassen.
Ich bin froh, das meine Traumfrau nicht mehr durch meine Träume geistert, denn so habe ich Zeit für die wahren Träume.
Menschen hängen sehnend an ihren Idealen, vergöttern sie wie goldene Kälber, hätscheln sie wie Kinder, die sie nie geboren haben.
Ideale sind wichtige Orientierungshilfen, aber wer sich zu fest an sie klammert wird sich in ihnen verlieren. Denn ihre Leuchtfeuer sind nicht nur Hell, sondern auch heiss!
Haltet euch fern von euren Idealen, denn nur aus der Distanz sind sie nützlich.
Hütet euch eure Träume in die Realität umzusetzen, der Boden der Tatsachen ist für sie zu weich.
Sucht euch Menschen, die zu euch passen, keine Puppen mit denen ihr euch perfekt schmücken könnt.