Fast vergessen!

Am Freitag war ja auch noch dieses Unwetter… von einer Minute auf die andere hat es angefangen zu hageln. Hab da natürlich fotografiert! 😉

hagel-am-freitag

Es hat keine 5 Minuten gedauert, dann waren die Straßen von Hagelkörnern bedeckt. Und dann kam der Regen und wusch zuerst in den Spurrillen alles einfach weg.

Hochfelln Tour August 2009

Hier wie versprochen ein paar Bilder von der Bergtour vom Samstag. Viele sind es nicht geworden, da wir erstens die Hälfte der Strecke durch den Wald gelaufen sind und zweitens viel zu sehr damit beschäftigt waren uns den Berg hoch zu arbeiten.
Was vielleicht einige von euch für Fliegendreck oder Käfer halten könnten sind in Wirklichkeit übrigens Schwalben. Die waren da in unzähligen Massen unterwegs. Gott sei Dank kann man in 1674 Metern Höhe nicht davon sprechen, das Schwalben tief fliegen. Auch wenn sie es tun. Schwalben interessieren sich nicht für Relativität, das tun nur Menschen.
Im übrigen waren wir von 9:30 Uhr am Morgen bis um 16:40 Uhr unterwegs. Es gab zwei längere Pausen, einmal auf der Bründling Alm, wo wir ein Spezi und ein Radler genossen, während uns die Sonne ins Gesicht lachte und die Zweite dann oben am Gipfel, als wir unsere mitgebrachte Brotzeit verspeisten und anschließend noch Süßkram in der Hochfellnhütte kauften.
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Back in Black

Naja, bräunlich träfe es wohl eher 😉
Jedenfalls hab ich mein computerfreies fast computerfreies Wochenende gut überstanden. Und am Berg war ich auch. Das erste Mal mit meinen neuen Schuhen. Fränkische Schweiz zählt einfach nicht 😉
Oh, schönes Wetter wars. Morgen gibts Fotos dazu. Und ich hab keine Blasen an den Füßen! Und einen leichten Muskelkater verspüre ich außerdem.

So, genug Infos für 23:41 Uhr.

GN8 Leute

Ich musste heute schon eine Leiche beseitigen

So kann ein weniger gelungener Tag noch so richtig blöd auslaufen.
Als ich heut heim kam, mein Fahrrad wie gewohnt in den Hinterhof
stellend, wäre ich fast auf etwas getreten, dass ich für eine Socke
gehalten hatte. Leider war es eine kleine Meise.
So wie es aussah, wurde sie Opfer der Katzen-Mafia.
Wie auch immer, seit heute bin ich offiziell ein Cleaner.
Und ich weiß endlich, wozu diese ganzen Umsonst-Zeitungen tatsächlich
taugen.

Morgen nachmittag fährt mich die Bahn wieder mal nach Hause. Langes Wochenende
steht vor der Tür und ich werde vermutlich(vielleicht(möglicherweise(auch wenns unwahrscheinlich ist)))
mein Notebook nicht einpacken. Es besteht die wage Möglichkeit, mit dem Motorrad zurück
zu fahren. Auch wenn das um Längen teurer ist und ich keinen Nutzen davon habe, wenn es hier steht.

We will see.

Dialekt

Ich steh ja auf so fast alle Dialekte, die es gibt. Einige Ausnahmen, die ich nicht weiter erörtern möchte gibt es natürlich.
Aber als ich grad eben nach einem österreichischen Wort gesucht habe bin ich auf eine Seite gestoßen, die es mir echt
angetan hat. Darum gibts jetzt Werbung! Und wer schon weiß, wofür urleiwand steht, der braucht nicht zu klicken.
Echt Oida! Uroag!

Mona Lisa

Ich war das erste Mal 2007 in Paris. Wie das eben so läuft, wenn man eine neue Stadt besucht und zu wenig Zeit hat, hetzte ich von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Am Ende des dritten Tags warf ich einen Blick in meinen Terminkalender und begann mit traurigem Blick aus den verbliebenen Urlaubstagen Termine zu streichen.
Übrig blieben, ein Spaziergang an der Seine und der Besuch des Louvre. Als ich am nächsten Morgen die Vorhänge meines Hotelzimmerfensters zur Seite schob, begrüßte mich ein trister Morgen mit Bodennebel und Nieselregen. Ich kämpfte mühsam gegen den Drang an, mich wieder schlafen zu legen und beschloss spontan den Spaziergang am Fluss auf den nächsten Tag zu verschieben und stattdessen meinen Museumsbesuch vorzuziehen.
Im Frühstücksraum des Hotels war ich der einzige Gast und so konnte ich in aller Ruhe zwei Croissant essen und bei einer Tasse Kaffee in den Plänen der Metro die richtige Untergrundbahn suchen. Ich ging nur noch einmal kurz zurück in mein Zimmer um meine Kameratasche einzupacken, dann machte ich mich auf den Weg.

Zuerst wunderte ich mich, dass die Metro fast leer war, aber dann fiel mir ein, dass ja Sonntag war und außerdem erst kurz nach acht Uhr morgens. So hat es mich auch nicht mehr sonderlich überrascht, dass das Museum ebenfalls so gut wie leer war.
Die einzigen Menschen, die mir sonst noch auf den Gängen des Louvre über den Weg liefen, waren Museumsangestellte. Und natürlich eine große Gruppe historischer Gestalten aus Stein oder Ölfarben. Auf meinem Weg traf ich Albrecht Dürer und die drei Schönheiten, die Medusa und die Besatzung des Narrenschiffs.
Meine letzte Etappe brachte mich dann in die Gesellschaft der wunderschönen Mona Lisa.
Ihr sanftes Gesicht hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, so dass ich mich kurz entschlossen vor sie auf den Boden setzte. Da vom Ansturm der Besucher immer noch nichts zu sehen oder zu hören war, konnte ich mir erlauben, ihre Gestalt eingehender zu betrachten. In ihrem vergoldeten Rahmen strahlte sie eine Gelassenheit aus, die man in der heutigen Zeit nur mehr in Apotheken erhalten konnte! Nichts vom hektischen Leben der Moderne, mit ihrem Overkill an Kommunikation, zeigte sich auf ihrem Gesicht. Wäre ich nicht so beherrscht, hätte ich fast Neid empfunden.
Mein Blick löste sich sehr zögerlich von ihren Lippen, nur um sofort von dem kecken Ausdruck in ihren Augen gefangen zu werden. Es fiel mir schwer, mich dem oberen Bildrand und den Ausläufern des Rahmens zu widmen, doch dann gelang es einem überraschenden Detail meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein überdimensionierter Nagel stach wenige Zentimeter über dem vergoldeten Rahmen aus der Wand. Selbst als Laie erkannte ich sofort, dass ein Bild von der Größe dieses da Vincis niemals so schwer sein konnte, um eine derart stabile wie entstellende Befestigung zu rechtfertigen! Eine bisher unberührt gebliebene Ahnung von Ästhetik fühlte sich verletzt und forderte eine Rechtfertigung, nein, Satisfaktion!
„Sie haben den Nagel bemerkt, habe ich Recht?”, vernahm ich eine Stimme hinter mir. Einer der Wachleute des Louvre hatte meine Versenkung ausgenutzt, um sich unbemerkt anzuschleichen. „Ich muss Sie beglückwünschen! Nur die wenigsten Besucher bemerken dieses Detail überhaupt. Bei vollem Betrieb ist das Museum so hektisch wie ein Bienenstock im Frühling. Nun…zumindest dieser Bereich. Da bleibt kaum Zeit für mehr als einen flüchtigen Blick und vielleicht ein heimliches Foto. Immerhin ist die Mona einer unserer berühmtesten Gäste!”
„Schleichen Sie sich immer so an harmlose Besucher an?”, wollte ich von dem Mann wissen. „Mir ist um ein Haar das Herz stehen geblieben!” Natürlich übertrieb ich maßlos, aber der Schreck saß mir immer noch in den Knochen. Ich fühlte mich ertappt, wie damals als Teenager, mit meiner ersten richtigen Freundin. Der Wachmann überging meinen halbherzigen Protest und fuhr unbeirrt fort: „Das Gemälde der Mona Lias ist eines von da Vincis kleinsten Kreationen. Selbst in diesem massiven Edelholzrahmen wiegt das Bild nicht mehr als 2,3 Kilogramm. Das klingt normal, nicht wahr? Ja. Aber trotzdem….”
Seine verschwörerische Sprechpause reizte mich. Immerhin: erst wollte er mich umbringen und dann sollte ich noch seine Märchenstunde mitmachen? Wäre ich nur nicht so schrecklich neugierig! „Trotzdem was?”, erlöste ich den Mann endlich.
„In jedem Jahr, seit die schöne Mona hier hängt, musste das Kuratorium größere und stabilere Nägel zu ihrer Befestigung anbringen. Ein paar Direktoren hielten das für ein Hirngespinst und ließen das Bild von Wissenschaftlern vermessen und erhielten allesamt die gleiche Antwort: 2,3 Kilogramm. Sie unterließen es, die Nägel zu verstärken und nach wenigen Monaten passierte es dann immer – die Mona fiel von der Wand und plumpste zu Boden. Ihr Rahmen nahm dabei immer einige Dellen mit und musste aufwendig restauriert werden. Aber sie haben es gelernt. Seither werden die Nägel und Dübel immer größer und robuster. Leider auf Kosten des ästhetischen Moments.” Er hatte kaum zu Ende gesprochen und blickte mich erwartungsvoll an, als wollte er meine Gedanken erraten, als es aus mir heraus quoll wie Wasser aus einem kartesischen Brunnen. Ich lachte. Ich lachte so laut und herzhaft, wie schon lange nicht mehr und genoss jede Sekunde davon! Es müssen fünf oder mehr Minuten gewesen sein, in denen ich nichts anders tun konnte als zu lachen, bis ich endlich wieder in der Lage war zu sprechen. „Das ist wirklich ein großartiges Märchen, mein Herr.”, meinte ich während ich bemüht war, mir Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. „Aber erklären Sie mir doch bitte, wieso das Bild Ihrer Meinung nach so schwer wird?! Glauben sie etwa, Madame Mona hätte über die Jahrhunderte zugenommen?”
„Non, non, non, mon ami.”, erwiderte der Wächter entrüstet. „ich denke, dass die Mona auch weiterhin 2,3 Kilogramm wiegt Monsieur. Aber was zugenommen hat, über all die Jahre anwuchs, das waren die Erwartungen derer, die sie gesehen haben!” Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Hätte ich erst an einen fabelhaften Scherz gedacht, so überraschte mich nun die Ernsthaftigkeit der vorgebrachten These zutiefst.
„Eh oui! Mona ist eine der faszinierendsten Personen die ein Künstler je geschaffen hat. Ich arbeite nun schon seit über 20 Jahren im Louvre und zu schildern, was meine Augen hier alles gesehen haben, würde Tage dauern. Manche Männer hinterlassen ihr Rosen, wenn Sie sie besuchen kommen, andere weinen Tränen des Glücks bei ihrem Anblick!
Wir Menschen neigen dazu, Bilder mit Bedeutungen zu überladen. Klar. Bilder, auch Sinnbilder, sind leichte Beute, können sie sich doch nicht dagegen zur Wehr setzen. Glauben Sie etwa eine echte Mona Lisa wäre mit dem Ruhm und der Berühmtheit fertig geworden, den alle Welt ihr über die Jahrhunderte zuteil werden ließ? Oder wäre sie nicht eher traurig geworden und verbittert, ob der vielen gebrochenen Herzen, die sie indirekt verursacht hatte? Was wäre wohl tatsächlich in ihren Augen zu lesen, wüsste sie von all dem?
Solcher Art Erwartungen wiegen schwerer, als ein wenig Holz, oder Leinwand und Farbe. Oder sehen Sie das anders?” Mit diesen Worten fasste er sich an die Krempe seines Huts und ging ohne ein Grußwort davon.

Ich aber saß noch über eine Stunde am Boden und musterte die Mona bis die ersten Besucherströme mich nach draußen spülten. Seit jenem Tag gehe ich mit anderen Augen durch die Welt. Besonders in Kirchen wie dieser wird mir deutlich, wie wahr die Worte des Wächters doch waren. Wir Getaufte, wir Christen beten doch zu einem Menschen, den wir den Sohn Gottes nennen, dessen Sinnbild wir aber nur ans Kreuz genagelt in unsere Gebetsräume hängen. Und jedes Mal, wenn ich eine mir unbekannte Kirche betrete, wundere ich mich, wie klein die Nägel in seinen Händen und Füßen noch immer sind. Trotz der 2000 Jahre, in denen wir es nicht gewagt haben ihn endlich von dort zu befreien, um ihn stattdessen weiter mit unseren Gebeten, unseren Wünschen und Erwartungen zu behängen und durch sein Leiden das Leid anderer zu rechtfertigen. Aber vielleicht haben diese Nägel ja einen anderen Zweck. Denn manchmal haben Sinnbilder auch den Drang einfach wegzulaufen – wenn sie nichts daran hindert.