Sterben

Ein letztes Mal schließ ich die Augen,
die letzten Sonnenstrahlen dieser Welt
nehm ich mit mir in tiefe Dunkelheit.
Sie sollen mir die Angst und die Verzagtheit
nehmen, die ich in diesem Augenblick empfind.

Die Reise die ich heut antrete
haben schon viele meiner Ahnen hinter sich.
So wandel ich zwar auf ausgetretnem Pfad,
doch alles vor mir liegt im Morgennebel eines
frisch geborenen Tages, kein Ziel zeigt mir
ein Ende meiner Fahrt.

Wann werd ich meine Odyssee durch dieses
Nebeltal beenden und an dem Feuer meiner
Lieben sitzen und mich wärmen?
Ich freu mich so auf die Umarmung meiner Frau,
die ich vor achsolanger Zeit an Mutter Zeit verlor.

Auf die Reise

Nimm meinen Geist mit auf die Reise, kleiner Vogel
denn hier fällt der Schnee schon still und leise.

Meiner Seele wird es zu kalt unter dem harten Stein,
dort wo die Knochen ruhen, altert mein Gebein.

Nimm mich mit  in anderer Länder Sonnenuntergänge
Zeig mir die Frühlingslieder und die Mondgesänge.

Und wirst du nächstes Jahr wieder nach Hause fliegen,
lass meinen Geist irgendwo im Strand dort bei den Wellen liegen.
Dann find ich meinen Frieden mit dem Wind oder den Wellen.

E. A. Poe

Wieso hab ich Narr nur diesen gottverdammten Vogel je erfunden, der mir dauernd meine Tintenfässer umwirft und mit seinen Klauen hässliche Abdrücke auf meinen Aufzeichnungen hinterlässt? Dieses vermaledeite Federvieh raubt mir sogar den Schlaf, weil es des Nachts an meinen Schädel pickt und wenn ich es verjagen such in meine Nase zwickt.

Am Schlimmsten aber ist, dass dieser gefiederte Alptraum auch noch spricht, jedoch nicht mehr Verstand mitbringt, als das es für weitere als nur das ewig gleiche Wort gereichen würde.

Ich schwör euch liebe Leser, wenn ihr ihn sehen könntet diesen verfluchten Vogel, wenn er nicht nur in meinem Kopfe geistern tät, ihr würdet ihn genauso verteufeln wie ich es tu.

Ich scheuch ihn Tag für Tag durch meine Erinnerung, sorgfältig darauf bedacht, nicht noch mehr Chaos zu verursachen als dort schon herrscht und immer wenn ich denk er wäre endgültig verjagt hör ich das Echo eines „Nimmermehr!” in meinen Ohren.

Ich schwör euch Freunde, dieser Rabe hat sich mit einer bösen Macht gegen mich verschworen!

Die Welt

Die Welt ist nichts
in meinen Augen
ausser eingebildet
und ein Objekt der Phantasie.

Voll von Dingen die so sind
wie wir sie uns wünschen

Überhäuft mit Vorstellungen
Verträumt

Wir haben sie geschaffen
nach einem Bild in unserer
Phantasie.

Die Welt ist nichts
nichts als ein Traum
der niemals enden wird.

Und die Realtität ist nur
Mittel zum Zweck.

Herbst

Im Wald liegt der Reichtum der Welt auf dem Boden herum
und leuchtet in allen Schattierungen von Gold und Blut.
Die Sonne verwandelt die Bäume rundherum in Lichtgestalten,
die ich am liebesten in die Arme nehmen würde.
Gerade in diesem Licht fühle ich mich so unglaublich wohl,
so menschlich und frei von allen Ängsten, die mich plagen.
Leider steht die Sonne schon tief und ich kann die Nacht
schon in meinen Augenwinkeln erkennen.
Doch noch ist es warm und ich will den ausklingenden Tag
nicht entweihen indem ich meinen üblichen zynischen Gedanken
nachhänge. Dafür kann ich mir an einem tristen Winterabend
noch genug Zeit nehmen.
Viele Geschichten erwachen in meinen Gedanken, eine halte
ich fest, sie ist reif erzählt zu werden, die anderen lasse ich
wieder frei, gebe ihnen Zeit zu wachsen, zu werden, zu sein.