Gipfelgedanken

Wenn ich hier oben – über Wolken steh,
dem Gipfelkreuz so nah
und nur mein Atem mir Begleiter ist,
kommt es mir vor – als ob ich ihn versteh,
den Mensch der ich heut bin – und der ich war.

Nichts stellt sich meinen Augen in den Weg,
kein Horizont, kein Schicksal und kein Mensch.

Nur Wolken treiben um mich rum,
als wäre ich der Schäfer den sie lang schon missen.

Aber genau der Weitblick,
der dort oben meinen Geist beherrscht ist’s,
der mich talwärts treibt,
weil er das Auge für das Kleine trübt.

Jedes Mal,
wenn ich dort Ausschau nach der Liebsten hielt,
sah ich nur Schemenmenschen, wolkengleich.

So geht’s dem Auge, wie dem Menschenherz,
streift’s in die Ferne ist es blind für Kleines.
Liebe aber findet keiner nicht durch den Blick
ins Fernglas. Das Gefühl das man durch ihre
Optik findet, im eigenen Ich – man nennt es Neid.

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