6.50 =! 5.50

Jaha, das passiert davon, wenn man zu früh schlafen geht. Hab natürlich den Wecker falsch gestellt. Und bin dann erst um 6.17 Uhr aufgewacht… Immerhin funktioniert meine innere Uhr besser, als es mein haptisches Koordinationsvermögen andeuten würde. Dafür hab ich in der Ex heute gut geschustert. Ich werde weiterhin schlechtes Englisch reden und gutes schreiben 😉

Eins unter vielen – Herbstgedicht

Der Himmel tiefblau über mir
und unter meinen Füßen Erde,
satt und feucht
mit einem Tagebart aus abgemähten Ären,
so stand ich am Beginn der Welt.

Mit einem Finger ausgestreckt
in Richtung Osten.
Der Aufgang einer neuen Sonne
steht  bevor.
Wie Schichten dünnen Butterbrotpapiers
hüllt Nebel alles rund herum in stumpfes Hell.

Minutenweises Blättern bringt dem Tag Kontur.
Am Anfang war das Weiß,
dann langsam Grün
und Rot des nahen Herbst,
dann irgendwo ein blau aus Himmel,
dem an den Rändern schon
das Violett des Morgens droht.

Wie ein endloser Bluterguss franst es von Außen auf,
bis von der blauen Nacht kein Tupfen übrig ist.
Nun regiert Pastell die Welt für wenige Minuten.
Nimmt ihrer atemraubenden Hässlichkeit die Schärfe,
wie ein Zahnarzt fachmännisch den Schmerz,
bevor er bohrt.

Auf in den Tag, nichts hält mich mehr.
Im freien Fall hinaus zur Tür im Nebel.
Ich gehe, eh der Herbst in seinem Farbenrausch
mir meine Sinne raubt und an den Augen zerrt.
Natürlich schlürfend, häuf ich Laub auf meine Schuh.
Und in der Nase einen Duft nach mehr.
Herbst ist die Fäule in der Leben schläft.

Neues Schuljahr

So, das neue Berufschuljahr hat letzten Montag Einzug gehalten. Viele neue Lehrer, manche sogar fabrikneu, man glaubt es kaum. Gott sei Dank auch ein paar alte Hasen, die ihren Beruf nicht nur ausüben, sondern leben! 🙂
Im übrigen: Der Stundenplan gefällt. Keine Nachmittagsstunde, außer den freiwillig eingebrockten (Ethik) und ein Fach ist komplett raus gefallen. Nur eines macht mir Sorgen: Dauernd laufen mir 2 Jungs ausm 1. Ausbildungsjahr übern Weg. Ich muss mich nur in Gang stellen, mich umdrehen und da stehen sie! Beängstigend! Ich hatte noch nie Groupies, warum müssen die ersten zwei dann auch noch Kerle sein!?

Die Krone des Klassensprechers ist schon mal dezent an mir vorüber geglitten, worüber ich gar nicht traurig bin. Ein Jahr reicht für ein ganzes Leben!
Ansonsten nix neues, WE bin ich weg, Paps feiert seinen 60sten Geburtstag. 🙂
Geschenk hab ich schon und ich hoffe er kann was damit anfangen!

So, das dürfte reichen um euch alle an meinem etwas überschaubaren Leben teilhaben zu lassen. Den geheimen, spannenden und perversen Teil behalte ich wie immer für mich…so er mal auftreten sollte.

Grüzi Gott!

Bank Run – Jetzt!

*g* schon komisch. Wir waren noch nie so nah dran wie jetzt, einen Systemwechsel nur durch die friedliche Handlung eines Volkes verwirklicht zu sehen… aber keiner tuts.
Geht doch einfach mal alle kollektiv zu Bank, ihr Iren, Briten, Spanier, Deutsche. Dann zeigt sich, wie stabil diese unsere Welt wirklich ist. 😉

Vielleicht sollte ich es mit Lotto versuchen

Ich weiß, dass dies jeder behauptet, aber bei mir stimmt es! Mein Leben ist so unglaublich kompliziert, dass ich manchmal einfach nicht weiß, wo die Reise noch hinführen soll. Man guckt dann immer neidisch auf jene Leute, denen das so viel leichter fällt. Die ihren Fahrplan bereits in- und auswendig kennen und die sich lässig am Bahnsteig des Lebens lümmeln, weil sie sogar wissen wann ihr Zug Verspätung haben wird.
Für mich ist das nicht drin. Oh, ich weiß wie viel Glück ich schon hatte. Und jedes weitere Mal, an dem mir dies bewusst wird, bin ich dankbar und verwundert zu gleich. Mir steht so viel Glück meiner Meinung nach gar nicht zu. Das ist auch der Grund, warum ich noch nie in meinem Leben Lotto gespielt habe. Ja, sicherlich habe ich als Kind meinem Vater dabei geholfen die Kreuze zu setzen. Mit wachsendem und wieder abnehmendem Interesse. Aber ich habe noch nie eine Lottoschein bezahlt, noch nie gefiebert, wenn die Zahlen ausgelost wurden. Für mich ist die statistische Wahrscheinlichkeit eines Gewinns immer Ausrede und Amüsement genug gewesen, mich gegen diese Chance zu wehren.
Vermutlich würde ich verlieren, vermutlich würde ich mein Leben lang weiter machen in der Hoffnung auf einen Dreier. In der Anerkennung der Tatsache, dass der große Gewinn tatsächlich möglich ist.
Aber eigentlich ist es doch nicht Geld, das wir uns wünschen. Geld macht einige Dinge leichter, eine ganze Menge anderer Dinge aber unglaublich komplizierter. Was wir uns alle Wünschen ist Glück, nein nicht Glück – Glücklich sein. Der Unterschied ist kein semantischer. Glück ist etwas einmaliges, ein Tritt des Schicksals in unseren Allerwertesten mit der Absicht unsere Motivation zu verstärken. Glücklichsein wirkt da eher kontraproduktiv.
Glücklichsein bedeutet, die Dinge durch die rosa Brille zu sehen, nach dem Regen den Sonnenschein zu erwarten, Diskussionen um den Inhalt wegen zu führen, nicht um eigene Ziele zu erreichen. Glückliche Menschen bewegen nichts. Sie wollen den Status Quo. Sie wollen glücklich bleiben.
Oder ist das nur eine andere Form von Motiv? Bewegt ein apathischer Mensch etwa mehr? Lässt sich aus Pessimisten mehr herauspressen? Nur weil sie erwarten, dass alles sowieso immer so schlecht wird, wie es ihre Einstellung prophezeit? Oder nur weil es ihnen inzwischen gleichgültig ist?
Der Homo Apathicus scheint derzeit politisch ja gewollt. Kann man ihm doch Dinge aufbürden, die niemand sonst tragen würde.
Vielleicht sollten wir es einfordern, unser Recht glücklich zu sein. Egal, welche Wege die Welt durch das All nimmt, egal wie viele Schläge wir dabei in Kauf nehmen müssen. Denn letztlich sind die einzigen, die uns dieses Recht verwehren können, die einzigen Garanten unseres Glücks, wir selbst.

Vielleicht sollte ich aufhören übers Lotto spielen nachzudenken und einfach anfangen glücklich zu sein.