Neulich in der Kampfhandlung

Schon als ich die Tür durchschritt
War mir klar,
das was ich heut will
ist nicht mehr da.

Der Mann an der Theke,
so fett und feist wie eh,
nickte nur wissend,
immer ein Blick auf seine Weste.

Sie war weiß wie Schnee.

”Hätten sie nicht”
Begann ich den Satz,
„ein bisschen Frieden?
Ein bisschen Liebe?”

„Nein,” sagte der,
diese Hoffnung ist umsonst.
Oldies verkaufen
ist heut ziemlich schwer.

Er putzte ganz eitel sein weißes Kleid.

„Na dann” las ich weiter
Von meiner Liste vor,
vielleicht einen Waffenstillstand?
Nicht von gestern wenn möglich!
So langsam kam ich mir albern vor.

Waffenstillstände?
Und auch noch frisch?
Die riechen doch schon Stunden danach
Wie fauler Fisch?
Hab ich da, aber ohne Garantie.

„Haben sie sonst noch etwas Gutes da?”
„Die Waffen dort drüben? Mit Honig vielleicht?”
Grinste er frech in mein Gesicht.
Von Waffen und Honig hab ich die Nase voll.
„Dann brauchen sie sicher ein Taschentuch?”

Echte Recycle-Ware, Second Hand!
Solang sie das rotbraune Muster nicht stört.
Es waren einst Leichentücher,
doch was solls, es waren ja nur Tote,
denen nichts mehr gehört.

Noch beim Umdrehen hört ich sein Lachen,
sagte über die Schulter,
„Ich glaub sie haben da nen Fl…”

Seine geübte Hand putzte ihn schon weg.

Vogelstunden

In einer Federnacht, im Dunkel
brüten sie, wie wir in unseren Träumen.
Flaum bauscht, in Federkissen, wie im Kleid.
So warm.

Nichts fliegt in diesen unleidlichen Stunden,
das nicht fliegen muss,
es liegt und wiegt sich still,
bis erste Sonnen strahlen.

Sanft glättet sich Gepluster
und weicht morgentlichem Gurren,
die ersten Menschen antworten mit murren.
Es ist nicht ihre Stunde, die nun schlägt.

Noch schweigt der Hahn,
schwelgt stolz in seinem Reich,
es tschilpt erst leis,
dann immer lauter,
bis sich die Tauben regen.

Still sucht das Aug,
fix hatzt das Ohr,
mit einem „Quiek“
haucht etwas Leben aus.

Nun heißt es fliegen,
oder Federn lassen.

Ablage Null

Schön wärs, könnte ich es mit einigen Erinnerungen in meinem Kopf genauso machen, wie mit meiner Festplatte. Hab grad meine Bilder durchgeguckt und viele Fotos gelöscht. Erinnerungen, die ich nicht mehr haben möchte waren auch darunter.

Wenn ich meinen Papierkorb leere, sind sie weg… zumindest die Fotos….

Telefoniert

Hätt ich ja fast vergessen zu erwähnen. Heute hat meine kleine Nichte zum allerersten Mal mit mir telefoniert. Und jedes Mal, wenn ich geantwortet habe, ist sie total erschrocken und weg gelaufen. So ist das eben mit Stimmen aus dem Nirgendwo.

Jetzt könnte ich Schachbloggen

Klischee

Ich mag sie ja eigentlich, Klischees, Vorurteile, vorgefasste Meinungen und Schablonen aller Coleur. Sie haben den großen Vorteil, mir das Leben zu vereinfachen. Und ich benutze sie ja nicht unbedacht. Lange Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, sie mir zurechtzuschleifen, zu optimieren, sie auf meine Bedürfnisse zurechtzubiegen. Mit Menschen und Dingen geht das bei Weitem nicht so einfach.

Eigentlich müsste mir daher der Monat April wie er sich derzeit präsentiert ganz hervorragend zusagen. So drastische Wetterwechsel, ein kleines Momentum des Jahresverlaufs jeden Tag, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, immer wieder, auf und nieder. Und doch. Irgendwie verwirrt es mich. Denn es passt einfach zu gut. Als hätte jemand meine Vorstellung als Schablone für die Realität benutzt. Da ich es nicht war und niemand anderes sie benutzen kann, macht es mich stutzig.

Weil es nicht sein kann, dass Erwartungen so perfekt der Realität entsprechen.

Du bist zu wechselhaft, April. Fast schon wechselhaft genug um dir einen weiblichen bestimmten Artikel hinten dran zu hängen. Die April müsste es heißen. Die April, weiß nicht was sie will. Und steht es dir wirklich zu Gesicht, so zu sein, wie der Volksmund es diktiert? Streng dich an liebste April, überrasch mich!

sicko!

Das vorweg: Ich hab mir meinen Magen verdorben. Seit mehr als 3 Tagen schon. Darum gehts heut zum Doc.

Und jetzt zu den Ereignissen der letzten Nacht!

Gestern war ich richtig fertig, so fertig sogar, dass ich um 20.30 das Licht ausgemacht habe um zu schlafen! Passiert sonst niemals! Höchstens vor Armageddon und so. Um 23.55 bin ich zum ersten Mal aufgewacht und dachte: Boa, jetzt schon in die Schule, Mist. Aaaaber – war ja nicht! Also umgedreht und weiter gepennt. Hat hier schon mal jemand von elektronischen Skizzen geträumt? Macht keinen Spaß und verwirrt über das gewohnte Maß hinaus, das kann ich euch sagen.

Um 3.54 dann der Abschuss: Fast hätte ich jemand ermordet! Klingelt der doch mindestens ne geschlagene halbe Stunde (ich habs nur im Halbschlaf wahrgenommen) und versucht eine „Moni“ rauszuscheuchen. UM 3.54 UHR!!! Ich bin dann doch mal auf und hab gefragt was los sei. Der Kerle war ziemlich betrunken. Hab gesagt hier wohnt keine „Moni“ und er soll sich schleunigst ne andere Tür suchen. Natürlich hat ihn das nicht abgehalten erneut bei uns zu klingeln… erst die Drohung ihm beim Verschwinden behilflich zu sein zeigte Wirkung.

Jetzt sind Serotonin und Adrenalin zwei Hormone, die so gar nicht miteinander können… an Schlaf war für die nächste halbe Stunde nicht zu denken, an angenehmere Träume danach auch nicht….

Scheiß Nacht!