Klischee

Ich mag sie ja eigentlich, Klischees, Vorurteile, vorgefasste Meinungen und Schablonen aller Coleur. Sie haben den großen Vorteil, mir das Leben zu vereinfachen. Und ich benutze sie ja nicht unbedacht. Lange Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, sie mir zurechtzuschleifen, zu optimieren, sie auf meine Bedürfnisse zurechtzubiegen. Mit Menschen und Dingen geht das bei Weitem nicht so einfach.

Eigentlich müsste mir daher der Monat April wie er sich derzeit präsentiert ganz hervorragend zusagen. So drastische Wetterwechsel, ein kleines Momentum des Jahresverlaufs jeden Tag, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, immer wieder, auf und nieder. Und doch. Irgendwie verwirrt es mich. Denn es passt einfach zu gut. Als hätte jemand meine Vorstellung als Schablone für die Realität benutzt. Da ich es nicht war und niemand anderes sie benutzen kann, macht es mich stutzig.

Weil es nicht sein kann, dass Erwartungen so perfekt der Realität entsprechen.

Du bist zu wechselhaft, April. Fast schon wechselhaft genug um dir einen weiblichen bestimmten Artikel hinten dran zu hängen. Die April müsste es heißen. Die April, weiß nicht was sie will. Und steht es dir wirklich zu Gesicht, so zu sein, wie der Volksmund es diktiert? Streng dich an liebste April, überrasch mich!

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