Nazis in Traunstein

Gibts ja gar nicht, dachte ich gestern. Musste mich aber eines besseren belehren lassen. Nazis gibts überall. Irgendwie habens die Damen und Herren (ja, da gibts auch Nazinen) geschafft in München in den Stadtrat (BIA, gabs auch in Nürnberg mit ähnlichem Erfolg…) zu kommen und da das in der großen Landeshauptstadt nicht zu feiern ist (oder so) und überhaupt die Provinz ja so viel schöner, (v.a. das Voralpengebiet mit seiner Nähe zum Obersalzberg) musste man sich natürlich hier verabreden.

Gesehen hab ich allerdings keine. Zumindest fielen mir keine auf. Polizei dafür, war um so stärker vertreten. Circa 20 Beamte der Bereitschaftspolizei vergnügten sich heute damit Punker und andere auffällige Personen zu kontrollieren und nötigenfalls auf Waffen und anderes zu durchsuchen. Ich war ihnen wohl auch etwas zu auffällig, weil mir 2 Beamte gleich auf der Straße entgegen kamen und wissen wollten, was ich mach und wo und wie ich zu dem ganzen Tohuwabohu stehe.

Dann wurde noch mein Ausweis kontrolliert, meine Tasche begutachtet und ich auf das Vermummungsverbot hingewiesen. Witzigerweise hätte ich nicht mal n Taschentuch bei mir gehabt. Natürlich könnte man annehmen, dass ich so hardcore bin, meine Unterhose über den Kopf zu ziehen…

Na egal. Zeitgleich zu dem Treffen der Rechten gabs auch noch eines der Linken und Antifas auf unserem Bahnhofsplatz. Das war immerhin ein Lichtblick. Eine Stunde reden gegen rechts.

Schon vor Beginn der Veranstaltung saß ich am Brunnen und hab mir das Ganze mal angeguckt. Überm ganzen Platz lag eine Art Aura der Wichtigkeit. Jeder für sich genommen war sich sicher genau hier sein zu müssen. Das war schon ein sehr faszinierendes Gefühl heute. Nur zweimal kams mir so vor, als wäre die Situation kurz vor der Eskalation. Aber der Druck auf alle Anwesenden ließ glücklicherweise beidemale wieder nach.

Bagger

Ja, wir haben sowas rund ums Haus. Genau genommen zwei. Aber sie bleiben nicht mehr lange, weil sie anderswo gebraucht werden…. so ist das eben mit Baggern, treuloses Pack!

Einer ist übrigens verletzt. Hat sich die Kette ausgezogen.

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Ordentlich Ordnung gemacht!

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Frühjahrsputz. Nicht hier in der Bude sondern in der Hütte, bzw. neben und um die Hütte. Allerhand zu tun gabs dafür umso mehr. Neben der ganzen Grünfläche, die schon locker 30 cm überm Boden wuchs war auch so maches Stück Holz zu schneiden, zu hacken oder zu hammern.

Wie mans dreht und wendet, es gibt zu viele Arschlöcher in der Welt. Einige von ihnen haben sich mit unserem gesamten Werkzeug davon gemacht. Hoffe es gibt ein paar böse Geister, die ihnen deshalb schlechte Träume verpassen.

Jedenfalls kann man jetzt wieder von halbwegs hergestellter Ordnung sprechen. Einige der Einbruchsspuren haben wir auch gleich noch beseitigt. Hat jemand ne Idee für ein paar schmerzhafte aber nicht-tötliche Fallen? 😀

Radfahrend geht die Welt zu Grunde!

Keine Kapitalismuskritik oder ein Apell Contra Ölindustrie sondern die reine Wahrheit. Meine Oberschenkel haben heut sehr gebrannt und ich bin grad arg müde. Aber immerhin: Die 35 km haben wir geknackt heute 🙂

Und die Gegend hier ist so unglaublich schön, dass es mir jedes Mal wieder schwer fällt die Augen in die Höhlen zu drücken.

Monolog mit Zahnbürste!

Irgendwann erschlägt mich meine sprachlich Eloquenz, die sich insbesondere durch ihre Potenz ausdrückt. Ohne Viagra aber dafür mit Handycap ist es mir möglich fehlerfrei und unvernuschelt diesen Satz zu formulieren, während ich eine Zahnbürste zwischen meinen Zähnen balanciere.

Gott… wie hasse ich Zahncremeflecken auf dem Keyboard…

Ein Film zu dem ich unbedingt mal das Buch lesen muss

Gestern Abend lief doch tatsächlich mal eine jener Perlen im TV, die die Programmplaner extra und wissend auf die Zeit jenseits aller Einschaltquoten verlagert haben, um nur den findigen und den Zappern unter den Zuschauern einen schönen Abend zu verschaffen.

Fragt mich nicht welcher Sender, jedenfalls brachte das Öffentlich-rechtliche irgendwann um 22.5x Uhr „Ein ganz gewöhnlicher Jude“. Bei dem Film handelt es sich fast durchgängig um einen Monolog, oder besser um ein Zwigespräch mit der eigenen Person. Ben Becker, der den gesamten Plot für sich hat, spielt darin den Deutschen Emanuel Goldfarb, dessen Eltern ihn als einziges Kind ins Nachkriegsdeutschland und in die Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte geboren hatten. Goldfarb beschreibt sehr pointiert, wie er sich als Jude in Deutschland (wie er es nennt) fühlt. Hintergrund ist die Einladung eines Sozialkundelehrers, seine Klasse doch darüber aufzuklären, wie es ist Jude zu sein.

Goldfarb fühlt sich dadurch genötigt ein Ablehungsschreiben aufzusetzen, das nach und nach zu einer Abrechnung mit seiner eigenen Person, seiner Geschichte und der Geschichte seiner Eltern auswächst.

Fliegenfalle Fernsehen…ab und an läuft da doch gescheites! *G*