Ähm… N24 Blog?!

N24 Reporter üben sich als Blogger… ich kann das nur als Scherz verstehen, wenn die während der Sendung die Kommentare vorlesen, die irgendwelche Leute dort hinterlassen haben. Vielleicht sollten sie ihre SMS-Vorlese-Programme in Form von Weihnachtsmann, Hase oder Podiumsredner auftreten lassen, das würde der Angelegenheit den nötigen Ernst verleihen!

Hä, Rezensionen!?

Ja, die drei da unten hab ich selber geschrieben. Ursprünglich nicht fürs Blog, sondern für eine kleine Seite, die sich mit Film, Musik und Literatur beschäftigt. Leider war es mir nicht länger möglich, diesem Portal meine Mitarbeit angedeihen zu lassen, weil ich etwas gegen bornierte Menschen habe. Daher habe ich mir das Recht am eigenen Text zugesprochen und die 3 bisher verfassten Rezensionen hier rein kopiert. Vielleicht wird es noch mehr, vielleicht auch nicht. Das wird sich dann ja rausstellen!

Andreas Eschbach – Der Nobelpreis

Dreihunderttausend Kronen. Mit diesem Betrag versucht ein fischäugiger Unbekannter Hans-Olof Andersson zu bestechen, denn Andersson, Professor am Karolinska Institut, soll in den nächsten Tagen für den wichtigsten Wissenschaftspreis der Welt stimmen. Nach Meinung des Unbekannten, der seine Auftraggeber nicht nennen will, ist dies anscheinend jeden Betrag wert ist – und noch viel mehr. Doch weil er zu ehrlich und zu verärgert ist, lehnt er ab. Die Leute, die ihn bestechen wollten geben jedoch nicht auf und entführen seine Tochter. Wie hätte er das auch ahnen können?!Als einziger Ausweg fällt ihm sein Schwager ein, doch der sitzt im Gefängnis, weil er sich dabei erwischen ließ, Unternehmen ihrer Geheimnisse zu bestehlen. Ja, Gunnar würde wissen was zu tun ist. Schließlich war er selber kriminell. Doch zuerst musste er ihm erzählen was passiert war und das war alles andere als einfach, denn Gunnar gab ihm die Schuld am Tod seiner Schwester. Seiner Meinung nach wäre sie noch am Leben, wenn Hans-Olof sie nicht betrunken chauffiert hätte und bei glatter Fahrbahn gegen einen Baum gerast wäre. Wie konnte er dem Mann unter die Augen treten, der ihm die Verantwortung am Tod seiner gesamten Familie ankreidete?

Eschbach schafft es mit jedem seiner Bücher aufs Neue zu überraschen. Ich kenne jetzt schon einige andere Romane und bin jedes Mal wieder verblüfft, wie er es schafft, sich immer wieder neu zu erfinden, einen anderen Stil anzunehmen. Während seine bisherigen Romane mehr dem Science-Fiction Genre zuzurechnen sind, ist „Der Nobelpreis” in der Gegenwart des Lesers angesiedelt. Er beschreibt die Möglichkeit diese Manipulation durchzuführen aus der Erzählperspektive Gunnars, der zuerst aus den Schilderungen seines Schwagers die Geschehnisse rekonstruiert und im späteren Verlauf der Geschichte aus seiner eigenen Sicht erzählt.

Während des ganzen Romans nutzt Eschbach den extremen Kontrast der beiden Hauptdarsteller, um Spannung zu erzeugen und den Leser für Gunnar einzunehmen. Während Hans-Olof sich immer als ängstlicher, aber erfinderischer Medizin-Professor profilieren darf, spielt Gunnar den abgeklärten Wirtschaftsspion, dem keine Verschwörung zu unrealistisch erscheint. In Gunnars Welt gab es nur Gunnar und den bösen Rest, der sich ihm in den Weg stellt.

Doch diese Sichtweise sollte ihm noch gewaltige Probleme einhandeln. 47 Kapitel lang gelingt es ihm, sein Weltbild fest zu zementieren, doch ab dem achtundvierzigsten nimmt Eschbach seinem Protagonisten den Wind aus den Segeln. Gunnars Abgeklärtheit erklärt sich aus seiner Jugend, die er mit seiner Schwester in einem Waisenhaus verbrachte, ehe sie von dort flohen. Für den jungen Gunnar war die Zeit dort ein Leidensweg, der jedes Kind traumatisiert hätte. In dieser Zeit lernte er die Lektionen, die ihn in die Kriminalität und ins Gefängnis brachten und dafür sorgten, dass er sich auch innerlich kasernierte. Und plötzlich wandelt sich die Situation, Hans-Olof hatte gelogen, nicht aus Bosheit, sondern aus Verzweiflung und Angst. Angst vor Gunnar, gerechtfertigter Angst. Und Gunnar muss lernen, dass er doch manipulierbar ist, sogar leichter, als ihm je in den Sinn gekommen wäre, schließlich war es sogar seinem feigen Schwager gelungen, ihn zu lenken, sein Weltbild gegen ihn auszuspielen.

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, das im Subtext der Geschichte schon in der Mitte des Buchs etwas mitschwingt, das sich dem wütenden Gunnar verschließt, doch Eschbach lässt nicht zu, das einem diese Vorahnung allzu lange auf die Nerven geht. Stattdessen überrascht er mit einem zwar vorausahnbaren, aber dann doch unberechenbaren Ende, dass der gesamten Geschichte nicht nur Elemente des Thrillers, sondern noch ein klein wenig Drama einfließen lässt.

Krieg der Welten

Für jemanden, der sich als geistig minderbemittelt darstellt und nicht recht mit dem Leben klar kommt, das ihm der Herrgott beschert hat, ist Tom Cruise alias Ray Ferrier im Film Krieg der Welten überraschend unüberrascht, als er nach einem sehr ungewöhnlichen Gewitter durch sein Haus irrt. Jemand der seinen Kindern auf die Frage „Wie heißt die Hauptstadt von Australien?” antwortet, sie sollten seinen Bruder fragen, weil er mit diesem Witz seine Unwissenheit überspielen will, prüft nicht nach, ob nach einem EMP das Licht, der Kühlschrank oder das Telefon funktionieren, geschweige denn dass er weiß, dass auch Uhren von der elektromagnetischen Schockwelle betroffen sind. Mit diesem Einstieg macht es der Film dem Science Fiction Kenner schwer unkritisch zuzusehen, vor allem, wenn diese Ereignisse bereits in den ersten 10 Minuten des Films für Stirnrunzeln sorgen. Zieht man dann noch in Betracht, wie restriktiv die Filmfirma zum Start des Films mit kritischer Presse umging, wohlweißlich um die Schwächen des Films bewusst, so kann man sich vorab durchaus eine Meinung über den Streifen bilden, ohne mehr als die Kinotrailer zu kennen. Krieg der Welten ist nur eine der vielfältigen Adaptionen von H. G. Wells Erzählung aus dem Jahr 1898. Dieser Stoff diente bereits vielen Projekten als Grundlage, die Version von Stephen Spielberg ist die bisher aktuellste und nicht nur die Regie Spielbergs, auch das Aufgebot an Hollywoodstars hätte auf einen großen Erfolg an den Kinokassen hindeuten können.

Spielberg portierte die Romanvorlage in die Gegenwart unserer Gesellschaft, mit all ihren Problemen und Gegebenheiten. In dieser Hinsicht folgte er Wells Vorlage, der sein Buch auch in die Gegenwart seiner Generation projizierte. Leider gelang es Spielberg dabei nicht, die Menschen mit dem Stoff in seinen Bann zu ziehen. Der Film wirkt in großen Teilen zu hektisch, dies liegt vor allem an der waghalsigen Flucht aus der Stadt und vor der außerirdischen Bedrohung. Unterstrichen wird diese Hektik auch durch eine kreischende und nervige Rachel Ferrier, die von Dakota Fenning gespielt wurde. Sofern die Protagonisten nicht vor den Aliens fliehen, muss Ray, als Rabenvater noch dazu versuchen die Probleme mit seinen Kindern zu lösen. Während Töchterchen also mit einem wirklich ätzenden Gekreische jeden Zuschauer nach Oro Pax suchen lässt beschränkt sich Rays Sohn darauf seinem Vater zu zeigen, dass er ihn für eine Flasche hält. Ray ist wirklich kein guter Dad, er liefert seinen Kindern keine Antworten, was ihm den Mangel an Respekt einbringt, den er verdient. Dieses Familiendrama bringt den Film fast an die Grenzen des Erträglichen. Diese wird erst überschritten, als die heroische US Armee anrückt, um im heldenhaften letzten Gefecht gegen die Außerirdischen zu verlieren. Spielberg wäre besser beraten sich an dieser Stelle von einem Teil der Protagonisten endgültig zu trennen, da ihnen der Heldentod besser gestanden hätte, als das, was danach folgt.

Quasi im Alleingang verteidigt Vater Ray seine Tochter und ein Dutzend anderer Menschen gegen ein Raumschiff der Eroberer und schafft damit mehr, als 2 Battallione US Marines zu Wege brachten. Ganz nebenbei überleben sie Katastrophen, die im realen Leben einem Menschen wenn nicht das Leben, dann doch den Verstand rauben würde, wobei man diesen Aspekt von Hollywoodproduktionen ja leider gewöhnt ist.

Aber genau das ist es, was den Film wirklich leiden lässt. Einerseits will Cruise den Anspruch erfüllen ein ganz gewöhnlicher Mensch von der Straße zu sein, andererseits blitzt immer wieder sein Supermankostüm unter all dem Staub und Schmutz hervor, wenn es gilt einen Flugzeugabsturz zu überleben beziehungsweise der eine unter 1000 zu sein, der eben NICHT von Laserblitzen getroffen wird oder todesmutig eines der Dreibeinigen Gefährte zu besteigen, sich fangen zu lassen, um andere Menschen und seine Tochter zu retten. Während dessen verspielt das Road Movie einen Bonuspunkt nach dem anderen, weil sich die Regie nicht entschieden konnte, was die Kamera einfangen sollte, Familiendrama, Science Fiction oder Actionfilm. Es gab bereits Filme, die mit weniger Aufwand und mehr künstlerischer Freiheit genau dies erreicht haben. Diese Makel muss sich Spielberg anheften lassen.

Wenn man wie ich das Talent hat, einen Film völlig ohne Erwartungshaltung zu sehen, dann kann „Krieg der Welten” in seiner aktuellsten Fassung durchaus unterhalten. Der Wurf, als der das Team Spielberg/Cruise den Streifen bei Kinostart beworben hatten war er aber niemals.

Drachen legen keine TicTacs – Eragon der Film

Nein, leicht hat man es sicherlich nicht, als Drehbuchautor. Schon gar nicht als Regisseur. Und manchmal nicht einmal als Zuschauer. Vor einigen Wochen, ich war gerade auf der Heimreise, stolperte ich in der Buchhandlung am Bahnhof über das Buch Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter. Die Taschenbuchversion zeigte im Einband das Filmplakat und da der Preis stimmte begann ich zu lesen. Nicht einmal 2 Tage brauchte ich für die 740 Seiten. Mein Fazit war: Mehr! Leider gab es den zweiten Band zur Trilogie erst als Hardcover und das wollte ich mir nicht leisten. Aber da war ja noch der Film! Voller Vorfreude und mit einigem Überredungsgeschick überzeugte ich meine Freundin und ging mit ihr ins Kino. Hätten wir es mal bloß gelassen!

Ich bin mir nicht sicher, WER dieses Machwerk als Nachfolger zu „Herr der Ringe” auserkoren hatte, aber ich weiß das ER ziemlich verzweifelt gewesen sein musste, als er diese Lüge in die Welt entließ. Eragon – das Vermächtnis der Drachenreiter wird als Teil 1 einer Trilogie verkauft. Ob die anderen zwei Filme nach diesem extremen Patzer seitens Drehbuchautoren und Regie noch eine Chance haben werden ist fraglich. Alles, was dem Buch seinen Charme verleiht wurde im Film weg geschnitten. Wächst Saphira die blaue Drachendame im Buch über mehrere Wochen, so muss es im Film innerhalb eines Augenblicks geschehen. Entwickelt sich im Buch eine langsame Ahnung, welche Bösewichte sich alle nach dem Ei verzehren, zeigt der Film alle Bösewichte innerhalb der ersten 30 Minuten. Ja, sicher, ein Film kann niemals die Detailfülle eines Buches wiedergeben. Aber er kann es zumindest VERSUCHEN! Inzwischen habe ich auch Band zwei gelesen und dort werden die politischen Verstrickungen und die Probleme mit denen sich der junge Drachenreiter Eragon noch beschäftigen soll noch weit verzwickter. Ein Film, im gleichen Stil wie Teil 1, wird daran scheitern.

Ein Wort noch zu den Darstellern. Der junge Eragon gespielt von Ed Speleer vergisst, dass sein Alter Ego im Laufe der Zeit heranwächst. Sicher ist dies auch der Regie geschuldet, aber ich würde von einem Darsteller zumindest erwarten, dass er sich in seine Rolle nicht nur mittels der mageren Drehbuchvorlage hineindenkt. Hätte nur einer der Newcomer in diesem Film sich an das Original gewagt, hätte die Verfilmung davon profitiert. Einzig Jeremy Irons hatte sich die Mühe gemacht, seiner Rolle die nötige Würde zu verleihen, wurde aber durch die Regieanweisung in den sprichwörtlichen Tod gehetzt. Brom starb zwar auch in der Buchvorlage, aber erst, nachdem er seinem Schützling noch allerlei Flausen austreiben konnte!

Alles in allem zeigt der Film, wo die Schwächen der heutigen Filmwirtschaft liegen. Statt darauf zu achten, eine gute Vorlage brauchbar umzuwandeln und mit Fingerspitzengefühl auf die Leinwand zu bringen, wird dem Zuschauer 0815 Kost vorgesetzt, die jeder Filmstudent im ersten Semester mit mehr Feingefühl aus dem Setzkasten Hollywoods hätte zaubern können.

Frühling (Teil 2007 seit Beginn der Zeitrechung)

Und diesmal ist er verdammt früh dran, der Herr!

Hier ein paar Beweisfotos:

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eigentlich sollten diese Glöckchen den Kopf nicht so hängen lassen

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und warum ich bei dem Wort Krokusse immer so seltsame Assotiationen entdecke hab ich bis heute nicht verstanden.

Kroküsse – Krötenküsse… sehen doch eigentlich viel zu hübsch aus!?

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und hier der Beweis, das nicht alles was wie Frühling aussieht auch frisch sein muss!

Zur Nachrichtenlage

Also die letzten Tage musste ich die Phantastischen Nachrichten etwas ruhen lassen. Erstens war ich im Umzugsstress (oder sollte man es Rückzugsstress nennen?) und dann war da noch die ruhige Lage am Nachrichtenhimmel. Leider bin ich hier und da auf Inspirierendes aus aller Welt angewiesen, um gute News in die Welt zu setzen. Da ist es dann auch egal, ob es Hahnebüchenes oder Stilblütiges ist. Hauptsache es gibt n Stoß.

Nebenher wollte ich hier ja auch noch einige Texte aus eigener Feder zum Lesen auslegen. An dieser Front tut sich leider nicht viel. Hab 3 Stories in Arbeit, aber irgendwie komm ich bei keiner wirklich voran.

Aber ich gebe natürlich nicht auf. Heut vormittag sind wieder einige Zeilen entstanden, die sogar eine zweite Lesung überstanden haben. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! Und das schon doppelt, wenn es mein Gewicht hat!

Malcolm hats versprochen!

Schickt mir eure Kinderbilder an my at eyesaiditbefore punkt de und ich mache euch unsterblich, berühmt, reich und sexy!

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Für alle, die sich jetzt fragen, warum gerade dieses Bild: Nun, erstens bin ich auf diesem Bild nicht unscharf, sondern nur zu schnell für die Verschlusszeiten damaliger Fotoapparate und zweitens sieht man schon sehr gut, dass ich auch damals das Zeug zum kritischen Literaten oder literarischen Kritiker hatte! Meinen Eltern zufolge war das übrigens keine schnöde Zeitung, sondern eine Erstausgabe von Tolstois „Krieg und Frieden“ in russisch.