Ein Film zu dem ich unbedingt mal das Buch lesen muss

Gestern Abend lief doch tatsächlich mal eine jener Perlen im TV, die die Programmplaner extra und wissend auf die Zeit jenseits aller Einschaltquoten verlagert haben, um nur den findigen und den Zappern unter den Zuschauern einen schönen Abend zu verschaffen.

Fragt mich nicht welcher Sender, jedenfalls brachte das Öffentlich-rechtliche irgendwann um 22.5x Uhr „Ein ganz gewöhnlicher Jude“. Bei dem Film handelt es sich fast durchgängig um einen Monolog, oder besser um ein Zwigespräch mit der eigenen Person. Ben Becker, der den gesamten Plot für sich hat, spielt darin den Deutschen Emanuel Goldfarb, dessen Eltern ihn als einziges Kind ins Nachkriegsdeutschland und in die Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte geboren hatten. Goldfarb beschreibt sehr pointiert, wie er sich als Jude in Deutschland (wie er es nennt) fühlt. Hintergrund ist die Einladung eines Sozialkundelehrers, seine Klasse doch darüber aufzuklären, wie es ist Jude zu sein.

Goldfarb fühlt sich dadurch genötigt ein Ablehungsschreiben aufzusetzen, das nach und nach zu einer Abrechnung mit seiner eigenen Person, seiner Geschichte und der Geschichte seiner Eltern auswächst.

Fliegenfalle Fernsehen…ab und an läuft da doch gescheites! *G*