In den Kaffee hineinphilosphiert

Unser Lebensstil macht uns heutzutage meist krank. Als Folge unser kapitalistischen Denkweise haben wir eine Art von betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise entwickelt, die es uns schwer, wenn nicht gar unmöglich macht langfristige oder dauerhafte Beziehungen zu führen. Ähnlich wie in Beruf und Konsum glauben wir inzwischen, das es immer noch jemand besseren gibt, als den Partner der aktuellen Beziehung. Hier trügt der Grundgedanke, das es für jeden Kunden das perfekte Produkt gibt. Doch statt zu lernen an den Schwächen und Unzulänglichkeiten des Partners seine Stärken zu erkennen, stürzen wir uns weiterhin in die Suche nach der perfekten Person. Doch dieser Sichtweise folgt keine Befriedigung. Auch wenn der Kapitalismus vorgibt zum Nutzen der Menschen zu sein, ist die Unzufriedenheit die er produziert systemimmanent, sonst würde der Konsum irgendwann ins Stocken geraten.

Wir verwandeln unsere Herzen in Kaufhäuser und unsere Gefühle legen wir nicht etwa in die Auslage, sondern in die Wühltische und preisen sie an wie Marktschreier toten Fisch. Nachdem sich die Kundschaft dort ausgiebig umgesehen hat und alles betatscht und bewertet wurde verlassen sie die Läden fluchtartig auf der Suche nach noch besseren Angeboten. Übrig bleibt eine seelische Bankrotterklärung. Der Betrieb wird abgewickelt und für weit weniger verkauft, als er eigentlich wert wäre. Ich sage jetzt nicht „Studiert nie BeWeEl“, ich sage auch nicht „hört auf euch zu verlieben“. Ich sage studiert BeWeEL und verliebt euch dann, damit ihr lernt, wie es nicht geht!

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