Das Tor – Stampede

Der Lärm nahm immer mehr zu. Meine Ohren wurden mit einigen der tieferen Frequenzen nicht mehr fertig und beschlossen einfach sich tot zu stellen. Die Umgebung war von da an erfüllt von einem bösartigen Flüstern. Ich lief zu den Überwachungsgeräten, um eine vernünftige Erklärung für dieses Durcheinander zu finden. Obwohl ich selbst meine eigene Stimme kaum wiedererkannte bellte ich einige Befehle, um das Chaos, das im Camp ausgebrochen war halbwegs in die richtigen Bahnen zu lenken. Einige der Wissenschaftler hatten mich wohl gehört und begannen mit verschiedenen Messgeräten zu hantieren und andere aus der Gruppe einzufangen und zu beruhigen. Gerade als sich die Panik zu legen begann, sah ich was diese Geräusche verursachte. Wie Schatten oder Spieglungen auf Wasser rannten durchsichtige Wesen, größer als Elefanten auf uns zu. Sie wirkten wie eine Fata Morgana, schafften aber trotz ihrer Durchsichtigkeit einen ungeheuren Krach zu veranstalten. Es war eine ganze Herde, wild durcheinander rennend und unzählbar für ein menschliches Auge. Und diese Herde rannte nun geradewegs durch unser Lager. Wortwörtlich durch unser Lager. Sie glitten durch Zelte, Fahrzeuge und Menschen. Berührten sie sich untereinander, dann glitten sie durch sich selbst, aber bei der Berührung mit unserer Ausrüstung entstand der Eindruck von Phosporenz. An den Kontaktflächen bildeten sich blaue, grüne und violette Schimmer, die nur langsam von den Gegenständen wichen. Auch einige Menschen wurden von dem Leuchten erfasst. Kaum zwei Augenblicke später war die Herde verschwunden und das Camp lag wieder da wie zuvor. Kein Schaden war erkennbar. Nur die Menschen, die von den Lebewesen berührt worden waren lagen bewusstlos auf dem Boden und bewegten sich nicht.

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