Captains Log XVI

Sternzeit 812.072.340

Das Dämliche daran, Captain eines Raumschiffs zu sein ist, dass man echte Probleme bekommt, wenn man ein Crewmitglied Kielholen lassen möchte. Das hat weniger mit der mangelnden Autorität zu tun, als viel mehr mit der Tatsache, dass man vor einige unlösbare technische Probleme gestellt wird. Anfangen tut das schon mal damit, dass die meisten Spezies an Bord eine biologisch bedingte Aversion gegen Vakuum entwickelt haben. Als allwissender Kapitän dieses Schiffes liegt mir natürlich wenig daran, meine Besatzung absichtlich zu dezimieren – müsste ich doch dann irgendwann ihre Aufgaben selbst übernehmen. Daher habe ich den Androiden mit einem Masochismusvirus infiziert! Immer wenn ich jetzt davon spreche, dass ich mal wieder surfen möchte, bekommt er seltsam glasige Augen und bettelt förmlich darum, von mir aus der Luftschleuse geworfen zu werden. Als guter Captain liegt mir natürlich fern, seine Wünsche nicht zu beachten! Außerdem ist so wenigstens allen gedient.

Apropos Masochismus: Wir hatten einen Gast auf dem Schiff! Ein neuer Sternflottencaptain, den wir von der Erde zu ihrem neuen Kommando transportiert hatten. Ihr Name war Kathryn Janeway. Eine echt bissige Emanze, mit mehr Testosteron im rechten Eierstock, als der Klingone im ganzen Körper! Dachte sie könnte mir zeigen, wo der Hammer hängt und so. Aber das hab ich ihr ausgetrieben. Als sie am 2. Tag hintereinander der Brückenbesatzung unsinnige Befehle gab, ist mir die Hutschnur geplatzt. Wo kämen wir denn da hin, wenn plötzlich zwei Leute ihre Selbstherlichkeit auf der Excepter zum Ausdruck brachten.

Ich hab ihr also den Vulkanier ins Quartier geschickt, als sie das letzte Mal schlafen ging. Er sollte ihren Dutt ein wenig verunstalten und die Augenbrauen oben an die Stirn tackern. So ganz geheuer ist mir das Ergebnis aber dann doch nicht. Ich befürchte Spuk war erfolgreicher, als uns allen lieb sein kann. Und sein überschwenglicher Einsatz dieses Pseudo-Jedi-Mind-Tricks macht mir langsam echt Sorgen! Vor allem seit seine Grammatik immer öfter den Zusammenhalt verliert.

Morgen schreib ich dem Sternenflottenhauptquartier: Wir brauchen hier dringend einen neuen Councelor!

Schreibe einen Kommentar