In the waiting line

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Man stelle sich an vor: Ein nicht näher benanntes Einkaufsetablisment in meiner unmittelbaren Nachbarschaft (unmittelbar und mittelbar werden Thema eines der nächsten Einträge hier). Nachdem ich mich durch das Frischobst, die Semifrischkäse- und Fleischabteilung gearbeitet hatte, mit einem kurzen Abstecher um Puffreis zu kaufen (Noch ein wichtiger und weltbewegender Themenkomplex, der in Kürze näher erläutert werden sollte), landete ich an einer deutlich überfüllten Kasse. Dort drängten sich Menschen aus allen sozialen Schichten, auch wenn man diese aufgrund des Kompostierunggrades gewisser Herrschaften nicht mehr eindeutig identifizieren konnte.

Die Schlange reichte derart weit, dass ihr Ende von einem großen Regalkomplex verdeckt wurde. Sehr zum Leidwesen einer um die 70 Jahre alten Dame. Sie legte noch deutlich Wert auf ihr Äußeres und sprach auch ohne das übliche Genuschel das auf fehlende Haftcreme oder gefüllte Hamsterbacken zurückzuführen ist. Jedenfalls bemerkte sie zu spät, dass sie, nicht wie erwartet am Ende der Warteschlange, sondern im letzten Mittel derselben stand.

Natürlich hätte man dann einfach seinen Einkaufswagen weiter schieben und sich hinten einreihen können. Doch dafür fehlt natürlich die Zeit – jemand könnte sich ja dreist einfach den bereits reservierten Platz stehlen und dadurch kostbare Zeit, die wahlweise zur Rettung unseres Planeten, Pflege sozialer Kontakte oder einfach mit Warten verbracht werden will. Alternative: Einfach da stehen bleiben, wo man grad ist und lauthals verkünden: „IIICH stehe neben der Dame dort.“ Und nicht mal ein russischer Panzer hätte sie vom Gegenteil überzeugt. Solchen Stoizismus kann man verachten – muss man aber nicht.

Und das Schicksal wäre nicht das Schicksal, hätte es sich nicht in Form eines „Frau XYZ, Kasse bitteeeeee!“ via Komeinheit für Gerechtigkeit gesorgt. Und was passiert, wenn in Deutschland eine neue Kasse aufmacht – davon erzähle ich euch ein anderes Mal. Gute Nacht, liebe Leser!

4 Gedanken zu „In the waiting line

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