Heutal [Heidoi]

1600 Meter über dem Meeresspiegel, fernab von Elektrizität aus der Steckdose, Autos, Straßen und anderen Menschen hatten wir uns gestern versammelt. Der Aufstieg gelang uns in weniger als einer Stunde, was mindestens rekordverdächtig, sicher aber extrem blöd, weil anstrengend war. Aber wir haben es ohne Verluste nach oben geschafft, keiner blieb auf der Strecke.

Oben angekommen war erst mal waschen und umkleiden angesagt, anschließend gabs Kaffee, Kuchen und Bier. Nachdem sich dann alle ausgiebig gestärkt hatten, war wieder arbeiten angesagt. Geplant war schließlich, die Nacht mit einem großen Sonnwendfeuer zu beglücken, bei den milden Temperaturen in dieser Höhe und dem milden Wetter eine mehr als notwendige Angelegenheit. Zu Siebzehnt hätten wir uns in der Hütte trotz des rustikalen Charmes nur gegenseitig auf die Zehen getreten. Holz gab es wirklich zur Genüge, leider lag es in der gesamten Alm verstreut, ergo war wieder bergsteigen angesagt. Minen suchen inklusive! Diese waren zwar nicht explosiv, dafür stanken sie und waren extrem rutschig. Nicht alles, was Kühe tun ist niedlich oder begrüßenswert.

Nachdem wir etwa anderthalb Ster Holz aufgehäuft hatten wurde es Zeit den Grill aufzubauen. Annähernd 20 Leute zu verköstigen ist eine alles andere als einfach Aufgabe und hätten wir nicht einen erfahrenen Grillmeister bei uns gehabt wäre es unter Umständen zu dem ein oder anderen Todesfall gekommen, da bin ich mir sicher!!!

Überhaupt: Essen in den Bergen schmeckt mindestens doppelt so lecker, als zu Hause. Erstens musste man es sich durch einen anstrengenden Aufstieg erarbeiten und zweitens macht Bergluft hungrig. Mindestens eines dieser zwei Argumente stimmt. Mindestens!

Kurz nach Mitternacht hab ich mich dann ins Schlafgemach zurück gezogen, ich war schon seit Wochen nicht mehr so früh im Bett und habe auch schon Ewigkeiten nicht nicht mehr so gut geschlafen. Kurz nach halb acht wurde ich vom lauten Glockengeläut geweckt. Zuerst dachte ich, die Anwohner hätten in der Nacht noch schnell eine Kirche neben die Hütte gebaut, aber tatsächlich war es nur eine Herde aus 50 Kühen, die mit ihren Glocken die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten.

Nach einem mehr als ausgiebigen Frühstück und dem gemeinsamen Aufräumen gings gegen 10.30 Uhr wieder ins Tal und nach Hause. Den Abstieg legten wir in etwas über 30 Minuten zurück. Beendet war der Tag um 13 Uhr unter meiner Dusche. Wirklich ein toller Samstag 🙂

2 Gedanken zu „Heutal [Heidoi]

  1. Bier war Hauptbestandteil der ganzen Sache! Existentiell zwar nicht, aber Hauptbestandteil. Leider hats mir nicht so gut geschmeckt, weshalb ich mir nur wenig davon gegönnt habe. Noch dazu, wo ich ja eh noch arbeiten sollte und später musste auch noch Essen in mich rein, da hab ich mir den Platz für frei gehalten 😉

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