Was den Supersportwagen fehlt.

Heut morgen beim ersten Blick aus dem Fenster meines geliehenen Büros stand ein Maserati auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zumindest glaube ich, dass es sich um ein Fahrzeug dieses Herstellers handelte. Das Ding war viel zu weit weg, um den Schriftzug unter dem dezenten Spoiler noch exakt lesen zu können. Und nicht einmal Formensprache oder Lack konnten das Urteil stützen.

Hätte dort ein Triumph Spitfire gestanden, oder ein Porsche aus den 50ern wäre das Rätsel in dieser Art wohl nicht entstanden.

Denn was die alten Klassiker den neuen Supersportlern voraus haben, trotz der Differenz in Alter, Hubraum und Leistung, findet man heute kaum mehr, wenn man die verschiedenen Hersteller vergleicht.

Wie auch! Bei Fahrzeugen, die als einzige Verdikt Geschwindigkeit und Pferdestärken kennen, zählt die Form nur insoweit, als dass sie das Gefährt in jeder Lage waagerecht auf der Straße hält und dabei Windschlüpfrigkeit garantiert. Da bleibt kein Platz für Stil und Extravaganz. Style vielleicht, aber der ist aus Karbon und versprüht weit weniger Charme als Chrom.

Wenn man vor 20 oder 30 Jahren mal 200 km/h oder gar schneller fahren wollte, dann reichte schon das Tachospiel im Kombinat mit der eigenen Einbildung. Schließlich muss man sich so ein Fahrzeug erst ein mal leisten können! Was heute als Elite die letzten freien Kilometer unser Autobahnen befährt kann sich aber niemand ernsthaft leisten, der nicht mit Kopf und Schultern außerhalb der Stratosphäre hängt und dessen Bankkonto die Börse ist.

Ja, so wars vielleicht ein Maserati, sicher war er neu. Und wenn schon!

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