Die Insel… noch ein kleiner Appetizer

Erst eine sanfte Berührung holte ihn wieder in die Realität zurück. Als er den Blick hob sah er in Saleias Augen. Hatte er die ganzen letzten Stunden hier verbracht? Tatsächlich war das Licht der Sonne gerade hinter dem Horizont am verglühen und das Meer, dem vorher ein mattes Grün zu Eigen war, wirkte nun dunkel und unnahbar. Doch beim Anblick von Saleias Gesicht gewann alles um hin herum einen eigenartigen Glanz. Sie war eine Art Heilige, die der Natur ihre Unschuld und ihm ein Gefühl schenkte, das ihm bisher fremd gewesen war. In ihren Augen stand eine unausgesprochene Frage, doch sein Blick musste ihr etwas verraten haben, denn sie setzte sich schweigend neben ihn und blickte ihn weiter an. Ihre Hände fanden sich von allein und Jakob streichelte sanft ihre weiche Haut.

Als sie sich so gegenüber saßen und einander anblickten, hätte er ihr gern so vieles gesagt. Er hätte ihr von seiner Begegnung mit der Buche berichten wollen und ihr endlich gebeichtet, wie sehr er sich in den letzten Tagen in sie verliebt hatte. Doch für all dies war in diesem Augenblick kein Raum. Alles was blieb, war diese Berührung, ihre Hand in der seinen. Saleia spürte jedoch, was ihn auf dem Herzen lag. Zaghaft beugte sie sich seinen Lippen entgegen und küsste ihn sanft.

Für Jakob bedeutete dieser Kuss alles. Noch nie hatte er sich einem Mädchen auf eine ähnliche Art genähert. Mindestens ebenso zaghaft erwiderte er ihren Kuss, während seine freie Hand zärtlich ihre Wange berührte. Saleia ließ sich von seinem Gewicht nach hinten drücken, so dass Jakobs rechter Arm als Kopfstütze diente, während die beiden immer mehr ihrer Zurückhaltung aufgaben. Es dauerte nicht lange, auch wenn es den beiden Liebenden wie eine Ewigkeit erschien, bis sie völlig unbekleidet nebeneinander lagen.

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