Der Abschied des Sommers

Es klopft, wer kommt denn noch zu derart später Stunde?
Ist es der Herbst der da an meiner Türe steht?
So schick ihn fort, soweit es mein Geschäft angeht,
hab ich ihm nichts zu sagen.

Er soll sein Rot und seine feuchten Nebel
doch vor die Häuser anderer Menschen tragen.
Vertreib den Störer ich bin müde,
aber versprich mein Freund, sei nicht zu rüde,
falls es der Frühling ist.

Dem Winter aber zeig die kalte Schulter,
der greise Weise schuldet mir noch manch Entschuldigung.
Was hast du nur mein Freund,
drück dich nicht so ängstlich in der Tür herum.

Wer ist es nur, der meine Ruhe stört?
Steht gar Gevater Tod dort vor dir und versteckt sich?
Sei nett zu ihm denn hier verreck ich,
ihn brauch ich bald,
der Leib in dem ich steck wird langsam allzu alt.
Schließ nun die Tür doch mach es sacht,
damit mein Nachbar seine Ruhe hat.

Ich fühl den Herbst schon in den morschen Knochen,
er ist dort heimlich heimlich reingekrochen.
Sei nur nicht traurig, denn in einem Jahr,
bin ich mit neuer Kraft schon wieder da.

Es naht der Herbst und meine Zeit zu gehen,
leb Wohl, bis bald,
wir werden uns noch viele Male sehen.

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