Hungrig

Dieser Tag war so unglaublich leer, so leer, dass sich die Leere in mich hineingefressen hat. Ganz tief in mich hinein. Dort hat sie sich eingenistet diese Leere. In mir. Hat die wohlige Wärme meines Herzens in sich aufgesaugt diese Leere. Bis ich die Eiszapfen in meiner Brust klirren und singen hörte. Sie macht mir Angst diese Leere, solche Angst, dass ich nicht mehr weiß was morgen ist und ganz verzweifelt bin und so leer. Dann werde ich immer hungrig, will sie wieder füllen diese Leere, mit Essen, weil Essen das einzige ist was da ist in dieser Leere. Und jeder Bissen der sich von mir nach unten würgen lässt wird von ihr in Empfang genommen und verwandelt sich in Nichts in dieser Leere. Und ich esse weiter und esse weiter und werde nur immer leerer und immer leerer, bis meine Gefühle sich nicht mehr melden in dieser Leere.
Dann bin ich nicht glücklich, dann bin ich nicht froh, aber dann bin ich auch nicht traurig und kenne keine Angst in dieser Leere. Und manchmal kommen Worte aus ihr, kommen Worte aus dieser Leere, zwingen mich dazu sie aufzuschreiben, und die Leere des Blattes mit ihnen zu besudeln. Und ich fühle das dort draussen etwas ist, das besser ist als diese Leere. Und dann möchte ich weinen in diese Leere, einen ganzen See möchte ich weinen, die Leere mit Tränen füllen wie vorher mit essen. Aber das Eis ist zu kalt in meiner Brust und alle Tränen sind gefroren.

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